Donnerstag, 1. Januar 2015

Halbzeit - ein Fazit

Hallo ihr Lieben!

Ich lebe jetzt seit knapp 24 Wochen in den USA. Das sind um die 6 Monate!!! Ein halbes Jahr also lebe ich jetzt schon ohne meine Familie und Freunde auf der anderen Seite der Erde. Etwa 24 Wochen liegen noch vor mir, bevor ich wieder in meine Heimat zurückkehren werde. Das hört sich auf der einen Seite zwar sehr lange an; wenn man aber bedenkt wie schnell die Zeit in den letzten Monaten vergangen ist, werde ich mich wohl schneller Zuhause wiederfinden, als mir vielleicht lieb ist. 

Bevor ich am 19. Juli in das Flugzeug nach Houston gestiegen bin, war der Traum von einem Jahr in den Vereinigten Staaten schon lange in meinem Kopf verankert. Ich glaube in den 2 Jahren bevor dieser Traum letzendlich in Erfüllung gegangen ist, verging kein Tag, an dem ich nicht an diesen Traum gedacht habe. Wenn man die Stunden zusammenzählt, die ich damit verbracht habe alle möglichen Organisationen zu vergleichen, Erfahrungsberichte & Blogs zu lesen oder Videotagebücher auf YouTube zu schauen, würde man am Ende vermutlich auf mehrere Wochen kommen. Wie oft habe ich mir ausgemalt, wie sich mein Jahr wohl gestalten würde, wie oft habe ich meinen Freunden die Ohren davon vollgeschwärmt und wie oft habe ich mir gewünscht, dass die Zeit doch bitte etwas schneller vergehen würde? Sehr oft! 



Und jetzt, 2 Jahre, 1 Jahr, 6 Monate später, wird mir immer öfter bewusst, dass ich jetzt schon ein halbes Jahr meinen Traum lebe. Und glaubt mir, dieser Traum ist bei weitem nicht immer nur rosig und perfekt. Im Gegenteil. Auch jetzt noch fällt es mir teilweise schwer richtig Anschluss zu finden. Ich kenne zwar viele Leute und vielleicht würden mich manche von ihnen auch als "Freundin" bezeichnen, aber von richtiger Freundschaft kann man trotzdem noch lange nicht sprechen. Und auch jetzt noch kommt es nicht selten vor, dass ich mir zum Beispiel in der Schule sehr alleine und überflüssig vorkomme. Aber auf der anderen Seite gibt es diese kleinen, manchmal auch sehr selten vorkommenden Momente, in denen man einfach nur glücklich ist und realisiert, dass alles, was man hier durchmacht es einfach nur wert ist! 

Und egal, wie alleine man sich vorkommen mag. Es gibt zum Glück noch die anderen Austauschschüler, die letztendlich genau das gleiche durchmachen, wissen wovon man spricht und mit denen man sich austauschen kann. Und dann merkt man, dass selbst die Austauschschüler von denen man gedacht hatte, dass sie gerade ihr perfektes Jahr in einer perfekten Familie verbringen, auch Momente haben, in denen sie sich einsam und vielleicht auch mal unglücklich fühlen. Aber das ist okay. 
Inzwischen merke ich sogar dass zu einigen anderen Austauschschülern, die man im Durchschnitt alle 4 Wochen sieht, schon bessere Freundschaften enstanden sind, als zu Leuten in der Schule.



Nicht selten habe ich mich - wenigsten für ein paar Stunden - zurück zu meiner Familie und meinen Freunden gewünscht. Und trotzdem; ein Abbruch meines Auslandsjahres habe ich nie in Erwägung gezogen! Denn in diesen 6 Monaten habe ich bereits so viel erlebt - positives wie auch negatives - soviele Menschen kennengelernt und so viel gelernt. Ich habe gelernt für einen längeren Zeitraum ohne meine Familie auszukommen und meine Heimat zu schätzen, ich habe gelernt mit Enttäuschungen umzugehen und immer das Positive in allem zu sehen und ich habe gelernt mich durchzubeißen. 
Ob ich mich verändert habe? Keine Ahnung. Ich glaube das werde ich erst feststellen, wenn ich wieder Zuhause bin.

Aber daran möchte ich ehrlich gesagt im Moment noch nicht denken. Auch wenn es in den letzten Monaten und insbesondere jetzt nicht immer leicht war bzw. ist, freue ich mich auf das was noch vor mir liegt und bin überzeugt, dass es nur besser werden kann.



"Zukunft ist etwas, das die meisten Menschen erst lieben, wenn es Vergangenheit geworden ist."

Zwischen den Jahren

Hallo ihr Lieben!

HAPPY NEW YEAR! Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr 2015 gestartet. Es ist ein etwas komisches Gefühl, dass sich alle meine Freunde und meine Familie schon im Jahr 2015 befinden und ich immer noch im Jahr 2014 lebe. Aber so ist das eben mit der Zeitverschiebung. 



Ich werde ganz kurzfristig Silvester bei meiner Koordinatorin feiern. Das hat mehrere Gründe. Aber darauf möchte ich jetzt erst einmal nicht genauer drauf eingehen... Und auch wenn ich mich jetzt doch ziemlich auf heute Abend freue, werde ich es vermissen mit meinen Freunde ins neue Jahr zu feiern! Aber dafür nächstes Jahr hoffentlich wieder.

Ich vermisse euch alle - insbesondere heute - total. Aber Silvester bedeutet gleichzeitig auch Halbzeit. Ja, ihr habt richtig gelesen. Für mich ist jetzt schon die Hälfte meines Jahres vorbei. Verrückt. Aber dazu im nächsten Post, der schon in wenigen Stunden online kommt, mehr.

Bis bald,
Carla